10.11.2020 - 5 Einwohnerfragestunde

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Wortprotokoll

 

  1. Herr Dargel bedankt sich im Auftrag von Herrn Gratopp bei der Gemeinde Boiensdorf für die Unterstützung des Mühlenvereins.

 

  1. Eine Einwohnerin fragt nach dem Stand der Baumaßnahme L 12 hinsichtlich des Wasserproblems/Absackung der Straße.

Der Bürgermeister informiert, dass die Straßenbaumaßnahme auf 2022 verschoben wurde.

Das Problem ist bekannt und wird bearbeitet.

 

  1. Aufgrund der Corona-Hygienevorschriften wurde Herr Karin als Sprecher der Dauercamper auf dem Campingplatz Möwe benannt.

 

Herr Karin berichtet, dass die Dauercamper dem Betreiberwechsel zuversichtlich entgegen gesehen haben und sie sehr überrascht waren von der Information, den Platz zum 31.12.2020 räumen zu müssen. Warum haben aber nur einige Dauercamper die Information erhalten und nicht alle?

 

Darauf entgegnet der Bürgermeister, dass nur die Dauercamper eine Information erhalten haben, von denen die Kontaktdaten vorliegen.

 

Herr Karin fragt, was passiert sei, dass die Gemeinde diesen Richtungswechsel eingeschlagen hat. Denn bisher seien alle Informationen dahin gegangen, dass weitere Verträge in Aussicht gestellt wurden. Alle Informationen durch die Gemeinde haben die Zuversicht der Dauercamper genährt.

 

Der Bürgermeister entgegnet, dass die Gemeinde das so nie versprochen habe. „Wir haben nur gebeten, Daten zur Verfügung zu stellen. Es wurde aber nie gesagt, dass die Gemeinde Pachtverträge mit den Dauercampern abschließt.“

Die Gemeinde hat lange und oft über die weitere Betreibung des Campingplatzes beraten und auch einen Fachberater zu Rate gezogen, der eine Potenzialanalyse erstellen sollte.

All das hat Zeit gekostet. Letztendlich wird die Gemeinde heute erst entscheiden, ob der Campingplatz weiter verpachtet werden soll oder nicht.

 

Herr Karin informiert, dass die Camper alle gerne bleiben würden und mit der Gemeinde gemeinsam etwas aufbauen möchten. “Es bricht den Leuten das Herz, den Platz zu verlieren.“

Er bittet in die Waagschale zu werfen, dass viele bereits in der 3. Generation Dauercamper auf diesem Platz sind. Es sind viele Einzelschicksale. Die Dauercamper sind kompromissbereit. Am Beispiel Pepelow ist zu sehen, dass es möglich ist, einen Betrieb weiterzuführen, ohne Beräumung der Dauercamper. Dass die Infrastruktur erneuert werden muss und auch Maßnahmen hinsichtlich des Brandschutzes nötig sind, ist den Dauercampern bewusst.

Auch mit der Option, dass einige vielleicht ihren Stellplatz wechseln müssten.

 

Die Frage ist ja auch, wie lange die neue Entwicklung des Platzes braucht. Welche Zwischenlösung gibt es.

 

Wenn die Gemeinde den Platz komplett räumen lässt, gibt es mit Sicherheit Probleme bei der Neuentwicklung und lange Genehmigungsverfahren. Eine große Gefahr wird beim Naturschutz gesehen.

 

Herr Scheibner gibt zu bedenken, dass bei kompletter Räumung des Campingplatzes 80% der Dauercamper nicht wieder kommen. Er meint, dass die Dauercamper einen großen Wirtschaftsfaktor darstellen, da sie in der Gegend einkaufen (z.B. Ostseekaufmann in Blowatz oder Toom-Baumarkt in Wismar).

 

Der Bürgermeister versteht die Sorgen der Dauercamper. Er kann aber hier und heute keine Versprechen abgeben. Zunächst ist die Beschlussfassung abzuwarten.

 

Herr Neumann (jetziger Campingplatzbetreiber) wirft ein, warum die Gemeinde dann vorher schon die Dauercamper zur Räumung aufgefordert hat. Er fühlt sich übergangen.

Herr Eder (der Fachberater der Gemeinde) sei bei ihm gewesen und hätte ihm gegenüber geäußert, dass der Campingplatz nicht ohne Dauercamper zu betreiben ist.

Und der Gemeinde empfiehlt er die Beräumung.

Außerdem sollte sich jeder die Frage stellen: „Möchte ich, dass so mit mir umgegangen wird.“

 

Der Bürgermeister erklärt, dass Herr Neumann der Aufforderung zur Beräumung des Platzes bisher nicht nachgekommen ist und er die Dauercamper nur über die Beräumung des Platzes informiert habe. Er räumt ein, dass alles sehr kurzfristig ist. Es sind aber auch Schreiben im Umlauf, die nicht von der Gemeinde stammen.

 

Herr Neumann entgegnet, dass er erst vor 3 Tagen das Schreiben erhalten habe und sagt: „Er schmeißt seine Dauercamper nicht runter, er macht nicht die Arbeit der Gemeinde.

Den Schlüssel kann er nicht den ganzen Tag herausgeben und seinen Arbeitstag lässt er sich nicht diktieren.“

 

Herr Karin gibt zu bedenken, wenn die Gemeinde die Betreibung des Campingplatzes neu ausschreibt wird Herr Neumann mit seinem Vorpachtrecht „reingrätschen“ und dann gibt es nur Verlierer.

 

Herr Neumann wirft ein, dass er sogar auf sein Vorpachtrecht verzichten würde, bei guten Angeboten.

 

Herr Karin richtet noch einmal inständig die Bitte an die Gemeinde mit den Dauercampern zusammenzuarbeiten. Die Dauercamper wollen bleiben, auch mit allen Konsequenzen.